Kredit abgelehnt: 10 häufigsten Gründe

Absagen sind nie erfreulich, ob bei einem Date, einer Bewerbung oder einem Kreditantrag. Besonders ärgerlich ist es, wenn man dringend auf das Geld angewiesen ist und der Kredit abgelehnt wird. Doch es gibt klare Gründe, warum Kreditinstitute Anträge ablehnen. In diesem Artikel erfahren Sie die häufigsten Ursachen für eine Kreditabsage und erhalten Tipps, wie Sie Ihre Chancen auf eine Bewilligung verbessern können.

Kredit abgelehnt
30.08.2024  |  Lesezeit: 3 Minute

1. Allgemeine Voraussetzungen oder fehlende Kreditfähigkeit

Eine Ablehnung Ihres Kreditantrags kann daran liegen, dass die gesetzlichen Vorgaben nicht erfüllt sind. Laut dem Schweizer Konsumkreditgesetz können nur volljährige Personen, die in der Schweiz oder Liechtenstein leben oder als Grenzgänger arbeiten, einen Kredit erhalten. Zudem müssen Sie nachweisen können, dass Sie den Kredit mit Ihrem frei verfügbaren Einkommen innerhalb von drei Jahren zurückzahlen können, auch wenn Kredite in der Praxis oft über längere Zeiträume laufen.

2. Zu niedriges monatliches Budget

Eine Ablehnung erfolgt häufig, weil Ihr monatliches Budget zu gering ist. Kreditgeber prüfen Ihr Budget, um sicherzustellen, dass Sie die Kreditkosten neben Ihren laufenden Ausgaben tragen können. Dazu gehören Miete, Leasingverträge und Alimentenzahlungen. Falls Ihr Budget zu knapp ist, um die monatlichen Raten zu bedienen, wird der Kreditantrag abgelehnt.

3. Laufende Betreibungen

Eine Ablehnung kann auch aufgrund von laufenden Betreibungen im Betreibungsregister erfolgen. Die Bank prüft Ihre Kreditwürdigkeit, indem sie unter anderem das Betreibungsregister einsehen. Ein Eintrag im Betreibungsregister signalisiert eine schlechte Zahlungsmoral und kann zur Ablehnung des Kreditantrags führen, insbesondere wenn es mehrere oder aktuelle Einträge gibt.

4. Negativer ZEK-Eintrag

Eine Ablehnung Ihres Kreditantrags kann durch einen negativen Eintrag in der ZEK (Zentralstelle für Kreditinformation) verursacht werden. Die ZEK sammelt Daten zu Kreditvergaben, Anträgen und Zahlungsunfähigkeit. Ein negativer Eintrag in dieser Datenbank kann die Chancen auf eine Kreditbewilligung stark verringern. Ähnlich verhält es sich mit der deutschen Schufa für Personen, die zuvor in Deutschland gelebt haben.

5. Probezeit im Job

Eine Ablehnung ist möglich, wenn Sie sich noch in der Probezeit befinden. Während der Probezeit besteht für den Kreditgeber ein hohes Risiko, da Ihnen jederzeit gekündigt werden kann. Daher lehnen viele Banken Kreditanträge in dieser Phase ab.

6. Kurzfristige Selbstständigkeit

Eine Ablehnung Ihres Kreditantrags kann erfolgen, wenn Sie sich erst kürzlich selbstständig gemacht haben. Wer sich erst kürzlich selbstständig gemacht hat, hat es schwer, einen Kredit zu erhalten. Ein regelmässiges und sicheres Einkommen sowie eine Mindestdauer der Selbstständigkeit sind meist Voraussetzung für die Kreditvergabe.

7. Rentnerstatus

Eine Ablehnung kann auch Rentner treffen, die einen Kredit beantragen. Rentner haben oft Schwierigkeiten, Kredite zu bekommen. AHV-Gelder sind unpfändbar, was bedeutet, dass der Kreditgeber im Falle eines Zahlungsausfalls nicht darauf zugreifen kann. Zudem steigt mit dem Alter das Risiko gesundheitlicher Probleme oder eines Todesfalls, wodurch die Rückzahlung des Kredits unsicher wird.

8. Sozialhilfe- oder IV-Bezüge

Eine Ablehnung erfolgt normalerweise, wenn Sie Sozialhilfe oder IV-Leistungen beziehen. Personen, die Sozialhilfe oder IV-Leistungen beziehen, haben kein pfändbares Einkommen und gelten daher als kreditunfähig. Ein Privat-Kredit in der Schweiz soll grundsätzlich keine strukturellen finanziellen Probleme lösen, weshalb der Gesetzgeber hier strenge Regeln aufgestellt hat.

9. Sonstige Ablehnungsgründe

Eine Ablehnung Ihres Kreditantrags kann auch ohne offensichtliche Gründe erfolgen. Mögliche Einflussfaktoren sind der Aufenthaltsstatus, das Alter (besonders bei jungen Erwachsenen), hohe monatliche Ausgaben, temporäre Arbeitsverhältnisse oder häufige Wohnsitz- und Stellenwechsel.

10. Konsequenzen einer Kreditablehnung

Eine Ablehnung hat oft weiterreichende Konsequenzen. Eine Kreditablehnung wird in der ZEK-Datenbank vermerkt und bleibt dort für zwei Jahre sichtbar. Das kann sich negativ auf zukünftige Kreditanträge, Leasingverträge oder Kreditkartenanträge auswirken.

Was tun nach einer Kreditablehnung?

Eine Ablehnung sollte Sie nicht entmutigen. Falls Ihr Kreditantrag abgelehnt wurde, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

  1. Prüfen Sie Ihre Bonität: Fordern Sie Selbstauskünfte bei Schweizer Wirtschaftsauskunfteien wie Crif, Intrum, Dun & Bradstreet oder Creditreform an.
  2. Anpassung des Kreditwunsches: Überlegen Sie, ob die beantragte Kreditsumme Ihren finanziellen Möglichkeiten entspricht und passen Sie diese gegebenenfalls an.
  3. Betreibungen und ZEK-Einträge: Lassen Sie vergangene (bezahlte) Betreibungen löschen und prüfen Sie, ob ungerechtfertigte ZEK-Einträge löschen können.

Vorabklärung und Vermittlung

Eine Ablehnung ist nicht das Ende der Möglichkeiten. Lassen Sie Ihr Profil von einem Kreditvermittler einschätzen, bevor Sie einen neuen Antrag stellen. Vermittler wie Credaris kennen die Bewilligungskriterien der Kreditgeber und können Sie an den Anbieter vermitteln, bei dem Sie die besten Chancen haben.

Alternativen zum Kredit

Eine Ablehnung kann auch den Blick auf Alternativen eröffnen. Falls ein Kredit keine Option ist, sollten Sie sich an eine Schuldenberatungsstelle wenden. Diese kann Ihnen helfen, ein Budget zu erstellen und mit Gläubigern zu verhandeln, um Ihre finanzielle Situation zu stabilisieren.

Can Kantekin